- Rivas
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Rịvas,Departamento in Nicaragua.Rịvas,Ángel de Saavẹdra, Herzog von, spanischer Dichter und Politiker, * Córdoba 10. 3. 1791, ✝ Madrid 22. 6. 1865; Gegner Ferdinands VII., als Liberaler 1823-34 im Exil in Gibraltar, London, auf Malta und in Frankreich; nach der Rückkehr Innenminister (1836-37), Botschafter in Neapel und Paris; kurzfristig Präsident des Staatsrates, seit 1862 Präsident der spanischen Akademie. Rivas begann sein lyrisches und dramatisches Werk im Sinne des Neoklassizismus (»Poesías«, 1813; Dramen »Ataúlfo«, 1814, und »Lanuza«, 1822). Auf Malta wurde er mit dem Theater Shakespeares und des spanischen Siglo de Oro sowie mit der europäischen Romantik (G. Byron, W. Scott) vertraut. Noch in Paris verfasste er das Epos »El moro expósito o Córdoba y Burgos en el siglo X« (1834), das zusammen mit dem Vorwort von A. Alcalá Galiano zum Manifest der spanischen Romantik wurde. Mit dem Drama »Don Álvaro o la fuerza del sino« (1835; Textgrundlage für G. Verdis Oper »Die Macht des Schicksals«) verhalf Rivas der liberalen, exaltierten Romantik auch im spanischen Theater zum Durchbruch. Sein Spätwerk bricht mit romantischem Subjektivismus und Rebellion. Das von Shakespeare und Calderón inspirierte Drama »El desengaño en un sueño« (1844) sowie seine »Romances históricos« (1841) und die »Leyendas románticas« (1854) sind mit ihrer Behandlung nationaler Stoffe Ausdruck einer konservativen, historisierenden Romantik.Ausgabe: Obras completas, herausgegeben von J. Campos, 3 Bände (1957).
Universal-Lexikon. 2012.